Getting Started

Last updated on 2025-08-25 | Edit this page

Overview

Questions

  • Was bedeutet die Digitalisierung für die Geisteswissenschaften?
  • Wie verändert die Digitalisierung die Geisteswissenschaften?

Objectives

Nach Abschluss dieser Einheit sollten die Teilnehmenden in der Lage sein,

  • eine grundlegende Erklärung der theoretischen und methodischen Implikationen der Arbeit mit Daten zu geben.

Einführung


Die Digitalisierung beeinflusst die Geisteswissenschaften grundlegend, indem sie die Art und Weise verändert, wie Wissen erzeugt, zugänglich gemacht und interpretiert wird. Heute wird nahezu alles in Daten übersetzt und durch Prozesse wie Digitalisierung, Visualisierung und Veröffentlichung miteinander vernetzt. Kultur und Geschichte treten zunehmend in vernetzten Formen hervor – ein Wandel, der durch digitale Technologien erheblich vorangetrieben wird. In diesem Kontext nehmen Daten und Metadaten eine zentrale Rolle ein. Diese Lektion dient als Einführung in die Bedeutung von Daten und Metadaten in den Geisteswissenschaften. Die Teilnehmenden werden mit den grundlegenden Konzepten von Daten und Metadaten sowie mit Formaten wie XML und JSON sowie gängigen Metadatenstandards vertraut gemacht.

Exploratory Questions


Überlege:

  • Woher beziehst du deine Informationen?
  • Wie verfasst du deine Texte?
  • Wie pflegst du deine Kontakte zu Institutionen, sowohl im akademischen als auch im beruflichen Bereich?
  • Nutzt du eher Papierkopien von Archivdokumenten oder digitale Fotografien davon?
  • Hast du schon einmal ein Archiv persönlich besucht, um vor Ort zu recherchieren?
  • Hast du schon einmal die Website eines Museums oder einer Bibliothek genutzt, um digitale Ressourcen zu recherchieren?

Reflektiere, wie sehr Digitalität inzwischen verschiedene Bereiche deiner beruflichen und privaten Lebenswelt durchdringt – und wie viel davon sich bereits ganz selbstverständlich anfühlt.

Discussion

Challenge

Reflektiere das letzte Thema, an dem du gearbeitet hast. Suche nach Online-Ressourcen, die deine Forschung unterstützen oder dein Verständnis vertiefen könnten. Mit welchen Herausforderungen warst du bei der Recherche oder Interpretation online verfügbarer Informationen konfrontiert?

Die Digitalisierung beeinflusst die Geisteswissenschaften grundlegend, indem sie die Art und Weise verändert, wie Wissen erzeugt, zugänglich gemacht und interpretiert wird. Heute wird nahezu alles in Daten übersetzt und durch Prozesse wie Digitalisierung, Visualisierung und Veröffentlichung miteinander vernetzt. Kultur und Geschichte treten zunehmend in vernetzten Formen hervor – ein Wandel, der durch digitale Technologien erheblich vorangetrieben wird.

In diesem Zusammenhang spielen Daten und Metadaten eine wichtige Rolle. Daten sind unverarbeitete Informationen wie Texte, Bilder oder Einträge in einer Datenbank. Metadaten liefern den Kontext – also Beschreibungen, Schlagworte oder Informationen darüber, wie und wann die Daten entstanden sind.

Die Digitalisierung beginnt mit der Umwandlung von Inhalten in Daten. Ganz gleich, ob es sich um Texte, Bilder oder Töne handelt – all diese Inhalte werden in digitaler Form als Daten gespeichert. Damit diese Daten sinnvoll genutzt, gefunden und verstanden werden können, müssen sie beschrieben und geordnet werden. Genau hier kommen Metadaten ins Spiel: Sie liefern Informationen über die Daten – etwa darüber, was sie darstellen, wann sie entstanden sind oder wie sie verwendet werden können.


Beim Arbeiten mit digitalen Ressourcen sind sowohl Daten als auch Metadaten entscheidend – sie ermöglichen es, Informationen zu ordnen, gezielt zu suchen und sinnvoll zu interpretieren. Die Herausforderungen, denen ihr bei Online-Recherchen begegnet, spiegeln die Komplexität im Umgang mit diesen Elementen wider. Dazu zählen unter anderem die Sicherstellung der Genauigkeit, der Erhalt des Kontexts sowie der Umgang mit großen Informationsmengen.

Bevor wir in den praktischen Teil der Lerneinheit übergehen, wollen wir kurz besprechen, in welchen Bereichen die Digitalisierung für die Geisteswissenschaften eine zentrale Rolle spielt.

1. Transformation der Forschungsmethoden

Digitale Werkzeuge ermöglichen es Forschenden, mit großen Datenmengen zu arbeiten, etwa mit eingescannten Texten, Bildern oder historischen Dokumenten. Techniken wie Text-Mining, Mustererkennung und Datenvisualisierung helfen dabei, neue Erkenntnisse zu gewinnen, die mit traditionellen Methoden nur schwer zu erreichen sind. Macht euch keine Sorgen, wenn Ihnen diese Methoden noch nicht vertraut sind – das Verständnis der Konzepte von Daten und Metadaten ist der erste Schritt, um sich diesen Themen zu nähern. Die Digitalisierung von Sammlungen in Galerien, Bibliotheken, Archiven und Museen ermöglicht den einfachen Online-Zugang zu einer Fülle historischer und kultureller Materialien. Dadurch können Forschende Quellen von überall auf der Welt studieren und ihr Arbeitsfeld deutlich erweitern.

2. Veränderungen in der Wissensvermittlung und Auswirkungen auf Lehre und Lernen

Digitale Plattformen haben den Zugang zu Forschung demokratisiert, indem sie Open-Access-Publikationen ermöglichen. So können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Arbeiten einem globalen Publikum zugänglich machen, ohne die Barrieren der Printveröffentlichung. Digitale Geisteswissenschaftsprojekte verbinden oft Text, Audio, Video und interaktive Elemente und schaffen so dynamischere und ansprechendere Formen wissenschaftlicher Arbeit. Dadurch verändert sich die Art und Weise, wie Forschung präsentiert und rezipiert wird – weg von traditionellen Fachartikeln oder Monografien. Digitale Plattformen fördern zudem interaktivere und kollaborative Lernformen.

3. Erhalt des kulturellen Erbes

Die Digitalisierung unterstützt den Erhalt des kulturellen Erbes, indem sie digitale Kopien von physischen Artefakten, Texten und Kulturerbe-Orten erstellt. So bleibt ihr digitales Abbild erhalten, selbst wenn die Originale im Laufe der Zeit verfallen.

4. Philosophische und ethische Implikationen

Der digitale Wandel in den Geisteswissenschaften wirft wichtige Fragen zur Natur von Wissen, Urheberschaft und Authentizität im digitalen Zeitalter auf. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hinterfragen kritisch, wie digitale Werkzeuge unser Verständnis von Kultur, Identität und Geschichte beeinflussen. Digitale Werkzeuge können Wissen demokratisieren, aber je nach Gestaltung und Anwendung auch bestehende Vorurteile verstärken.

5. Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Digital Humanities sind von Natur aus interdisziplinär: Sie bringen Geisteswissenschaftler*innen mit Informatiker*innen und Datenanalyst*innen zusammen. Diese Zusammenarbeit eröffnet neue Forschungsfragen, Methoden und Erkenntnisformen.

Key Points

Bereiche, in denen die Digitalisierung eine wichtige Rolle spielt:

  • Forschungsmethoden
  • Wissensvermittlung
  • Kulturerbe
  • Zusammenarbeit
  • Erhaltung / Bewahrung